Kreistag bringt „Unternehmensnetzwerk Pflege“ auf den Weg
Die Bertelsmann Stiftung geht davon aus, dass die Zahl der Pflegebedürftigen bis 2030 bundesweit um 50 Prozent steigt. Zugleich nimmt man an, dass fast 500.000 Vollzeitkräfte in der Pflege fehlen werden, wenn sich die derzeitige Entwicklung fortsetzt. Die Rheinische Post schreibt aktuell mit Blick auf die stetig steigenden Kosten in der Pflege von der „Zeitbombe der alternden Gesellschaft“. Hinzu kommt: Auch viele Unternehmen in der Pflege haben es schwer. Fehlendes Personal, überbordende Bürokratie und steigende Kosten bei gleichzeitig nicht auskömmlicher Finanzierung führen zu teilweise massiven Problemen. Der oberbergische Kreistag hat die Kreisverwaltung deshalb in seiner letzten Sitzung vor den Sommerferien damit beauftragt, eine stärkere Zusammenarbeit der ambulanten und stationären Betriebe anzustreben und die Betriebe stärker zu unterstützen. Ziel ist u.a. die Gründung eines „Unternehmensnetzwerks Pflege“, mit dem man gemeinsam konkrete Lösungsansätze entwickeln kann. Auch Lukas Miebach, Kreistagsmitglied aus Engelskirchen, hat den parteiübergreifend gefassten Beschluss unterstützt. „Man darf den Kopf nicht in den Sand stecken, aber das Thema Pflege wird zu einer immer größeren Herausforderung. Wir können froh sein, dass wir bereits die kreiseigene Ausbildungsstätte AGewiS haben. Damit haben wir bessere Chancen als andere Landkreise, dass Pflegekräfte, die hier ausgebildet werden, auch hier bei uns arbeiten werden. Es ist für die ganze Region von Vorteil, wenn der Oberbergische Kreis sein Engagement im Gesundheitsbereich weiter ausbaut. Wichtig wären allerdings auch Reformen auf höheren Entscheidungsebenen.“, so Miebach.